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Neurologie verstehen dank The Voice

Mittwoch, 25. Mai 2016 Hörsaal Charcot, Hôpital de la Pitié-Salpêtrière, Paris XIII. Arrondissement. Die Kandidaten warten hinter den Kulissen, die Jury ist bereit. Es handelt sich um das große Finale eines besonderen Wettbewerbs, der auf die Initiative des Neurologie-Professors Emmanuel Flamand-Roze zurückgeht: „Wir haben einen Teil der Sendung [The Voice] übernommen und auf den Lernprozess in der Neurologie übertragen, genauer gesagt auf die Neurologik.“ Im Interview am selben Vormittag auf Europe 1 erläuterte er den Ansatz von „The Move“, diesem Wettbewerb der „Reality Medizin“.

Die Idee zu „The Move“ beruht auf einer zweifachen Beobachtung. Erstens tun sich Studierende mit dem Frontalunterricht (Lehrveranstaltungen im Hörsaal) zunehmend schwer. Es geht also darum, Unterrichtsformen interaktiver und partizipativer zu gestalten, wo sich die Studierenden einbringen oder gar amüsieren können. Zweitens handelt es sich bei der Neurologie um eine gefürchtete Disziplin: Sie gilt unter den Studierenden als besonders schwer. Dieses Verständnis der Materie sowie die Behandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen lässt sich nicht nur in Frankreich, sondern in der ganzen Welt beobachten. Schaut man sich die demographische Entwicklung der Neurologen an, so wird laut Emmanuel Flamand-Roze „in 10 bis 20 Jahren mangels Spezialisten ein Großteil der Patienten von Allgemeinmedizinern behandelt werden müssen. “

Bei der Idee zum Wettbewerb der neurologischen Semiologie geht es nicht nur darum, diese Art Neurophobie zu bekämpfen, sondern auch darum, den Lernprozess zu modernisieren. Dieser wiederum ist durchaus ernst zu nehmen und Teil des eigentlichen Unterrichts. Wie funktioniert's? Die Studierenden müssen neurologische Symptome mimisch darstellen. „Erleidet jemand einen epileptischen Anfall, so treten zunächst kleine Zuckungen auf, bevor der Patient das Bewusstsein verliert und sich verkrampft. Bevor er dann langsam wieder zu Bewusstsein kommt, kann es zu deutlich stärkeren Zuckungen kommen“, erklärt der Neurologe. Bei ihrer Abschlussprüfung ziehen die Studierenden dann eine neurologische Störung aus dem Lostopf, die sie anschließend darstellen müssen.

Als Hilfestellung machen auch die Lehrenden mit und stellen selbst die Symptome mimisch dar. Durch den Einsatz von Mimik und Gestik lassen sich die Symptome besser wiedererkennen und im Gedächtnis verankern. Sich dabei zu amüsieren, bedeutet jedoch nicht, dass man sich lustig macht. Bei diesem Wettbewerb geht es bei Weitem nicht darum, Menschen mit neurologischen Erkrankungen bloß zu stellen oder Studierende zu kritisieren, die bei dieser Übung nur mittelmäßig abschneiden.

Nach einer zweijährigen „Pilotphase“ wurden die Ergebnisse dieses innovativen Lernkonzepts in der Fachzeitschrift Revue neurologique veröffentlicht. Nach diesem Artikel geben die Studierenden an, dass sich durch „The Move“ ihre Lernbereitschaft für neurologische Semiologie gesteigert (78 %) und zugleich ihr Sachverständnis (77 %) und ihr langfristiges Erinnerungsvermögen an den Unterrichtsinhalt (86 %) verbessert haben. Diese innovative Lernmethode ist also ein wertvolles Instrument für die Ausbildung von Medizinstudenten und im Kampf gegen Neurophobie.
Quelle:
- Interview mit Emmanuel Flamand-Roze geführt von Caroline Roux, im „Interview découverte“ auf Europe 1, vom 25. Mai 2016.

- Emmanuel Flamnd-Roze et coll., „The Move, an innovative simulation-based medical education program using roleplay to teach neurological semiology: Students’ and teachers’ perceptions“, in Revue neurologique, Vol.172, Nr. 4-5, April 2016.

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