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Wie erklärt sich der Erste-Nacht-Effekt?

Ganz gleich, wie ruhig das Zimmer oder wie bequem das Bett auch sein mag: Wer erstmalig an einem unbekannten Ort schläft, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit nur mittelmäßig geschlafen. Dieses Phänomen, der so genannte „Erste-Nacht-Effekt“, ist gemeinhin bekannt. Wissenschaftler des Fachbereichs für Kognitionswissenschaft, Linguistik und Psychologie der Universität Brown (USA) haben das Geheimnis gelüftet, weshalb man in der ersten Nacht in nicht vertrauter Umgebung unruhig schläft.

Einschlafschwierigkeiten, kurzzeitige Wachphasen, kürzere REM-Schlafphasen – das sind die Merkmale eines fragmentierten Schlafs, den jeder schon einmal erlebt hat, wenn er die erste Nacht im Urlaub oder bei Freunden schläft. Bis zur Veröffentlichung dieser Studie in der Fachzeitschrift Current Biology gab es keinerlei Erklärung für diesen „Erste-Nacht-Effekt.“

Im Rahmen von drei Versuchsgruppen haben Yuka Sasaki und ihre Kollegen in zwei Nächten die Hirnaktivität von 35 Probanden beobachtet und drei verschiedene Techniken eingesetzt: Magnetresonanztomographie (MRT), Elektroenzephalographie (EEG) und Magneto-Elektroenzephalographie (MEG). Hierbei konzentrierten sich die Wissenschaftler vornehmlich auf die Untersuchung der Hirnstromwellen, mit denen sich die Schlaftiefe bestimmen lässt. In der Versuchsgruppe 1 mussten 11 Probanden (7 Frauen, Durchschnittsalter 23,6 Jahre) zwei Nächte an einem unbekannten Ort (Schlaflabor) verbringen. In Versuchsgruppe 2 haben 13 Probanden (7 Frauen, Durchschnittsalter = 25,2 Jahre) ebenfalls dort geschlafen, wobei ihnen während ihrer Tiefschlafphase gleichmäßige Laute abwechselnd auf das linke und das rechte Ohr gespielt wurden. Die Studienteilnehmer wurden darauf vorbereitet und angewiesen, nichts weiter zu tun. In Versuchsgruppe 3 war der Versuchsaufbau für die 11 Probanden (9 Frauen, Durchschnittsalter = 24 Jahre) identisch mit dem der VG 2, allerdings mit dem Unterschied, dass sie gebeten wurden, zu reagieren, sobald sie ein Geräusch hörten (Fingerschippen). Alle Studienteilnehmer füllten einen subjektiven Fragebogen aus, um die Schlafqualität auf einer Skala von 1 bis 4 zu bewerten (1. Sehr gut, 2. Gut, 3. Nicht schlecht, 4. Wirklich schlecht). Was lässt sich aus diesen Versuchen ableiten?

Zunächst stellten die Wissenschaftler in der ersten Nacht eine besondere Tätigkeit der linken Hemisphäre fest, die in der zweiten Nacht nicht auftrat. Als dann der Ton auf das linke Ohr gespielt wurde (das mit der rechten Gehirnhälfte verbunden ist), schliefen die Probanden generell weiter. Als man den Ton jedoch auf das rechte Ohr sendete (das mit der linken Gehirnhälfte verbunden ist), wachten die Studienteilnehmer leichter auf und agierten schneller (VG 3). Diese Unterschiede konnten in der zweiten Nacht hingegen nicht beobachtet werden.

So ließe sich der Erste-Nacht-Effekt also durch eine Asymmetrie zwischen den Hemisphären und die besondere Aktivität der linken Hemisphäre erklären, die stärker mit bestimmten Regionen verbunden ist. Letztere verharrt sozusagen in einer Habachtstellung, die uns aufmerksamer werden und schneller auf Risikofaktoren reagieren lässt, wenn wir erstmalig in einer unbekannten (und daher potentiell gefährlichen) Umgebung schlafen. Die Studie beschränkt sich auf die Untersuchung der langsamen Tiefschlafphase. Unklar ist noch, ob diese Habachtstellung der linken Hemisphäre bis zum Aufwachen andauert oder ob sich ganz im Gegenteil die beiden Gehirnhälften abwechseln. Diese These wurde von dem Team um Y. Sasaki aufgestellt, die auf Beobachtungen bei bestimmten Meeressäugern beruht. Denn bei Delfinen oder Walen schläft in der Tat immer nur eine Gehirnhälfte (insbesondere um wieder auftauchen und atmen zu können).
Quelle: Masako Tamaki, Ji Won Bang, Takeo Watanabe und Yuka Sasaki, Night Watch in One Brain Hemisphere during Sleep Associated with the First-Night Effect in Humans, in Current Biology, 21. April 2016.

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