brainWEEK 2013

Zuckersüß und zuckerdumm
Seit kurzem weiß man, dass sich zuviel Zucker nicht nur auf den Körper, sondern auch auf unsere geistige Leistung negativ auswirkt. Eine an Ratten ausgeführte Studie zeigt, dass eine zuckerreiche Ernährung (z.B. viel Limo und Süßigkeiten) unsere Lern- und Merkfähigkeiten beeinträchtigt. Diese beinhalten nicht den natürlichen Zucker, den man in Früchten findet, sondern einen in der Nahrungsindustrie häufig angewendeten künstlichen Zuckersirup. Aber: Eine der beiden Rattengruppen, die zusätzlich zum Zucker auch Omega-3-Fettsäuren erhielt, erzielte bei den Tests bessere Ergebnisse. Omega-3-Fettsäuren scheinen also den negativen Auswirkungen des Zuckers entgegenwirken können.
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Ängste bewältigen
Laut einer Studie der University of California in Los Angeles können Emotionen und Ängste bewältigt werden, indem man sie ausspricht. Die Testpersonen, die unter extremer Spinnenangst litten sollten sich zu Beginn lediglich der Spinne schrittweise nähern. Später wurden ihnen Spinnenbilder gezeigt. Schließlich sollten sie, nachdem sie in drei Gruppen eingeteilt wurden, entweder die negativen Gefühle bezüglich der Spinnen aussprechen, mit neutralen Wörtern bezeichnen oder schließlich ein ganz anderes Thema ansprechen. Zum Ende der Studie hatte sich die Phobie der ersten Gruppe deutlich gemindert.
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Nie zu spät zum Lernen!
Eine neue schweizer Studie verriet im vergangenen Herbst, dass Lernen "keine Frage des Alters" ist. Zunächst wurde die Größe des Wortschatz, das Arbeitsgedächtnis und die Verarbeitungsgeschwindigkeit der 334 gesunden Teilnehmer im Alter zwischen 66 und 81 Jahren gemessen. Danach sollten sie neue Wörter lernen. Das Ergebnis: Senioren mit einem größeren Wortschatz und einem guten Arbeitsgedächtnis konnten sich die Wörter besser merken als andere. Diese Fähigkeiten bzw. Kenntnisse gezielt zu fördern, könnte unsere Lernleistung im Alter also erhalten.
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Gehirntraining
Lichtblick auf zwei Studien des Sommers 2012, die die Wirksamkeit von Computer-gestütztem kognitivem Training bei Senioren untersuchten: Die erste Studie zeigte, dass Senioren dank regelmäßigem Gehirntraining am Computer ihre sprachlichen Fähigkeiten und ihr Gedächtnis deutlich verbesserten. Wiederum zeigte eine Meta-Analyse von Forschern der Johns Hopkins University und Harvard Medical School, dass computergestützte Gehirntrainingsprogramme das Gehirn durchaus auf positive Weise stimulieren und sich als sehr geeignet erweisen.
Zu den Studien: PLOS One: Computerized Cognitive Training with Older Adults: A Systematic Review / Science Daily: Memory Improves for Older Adults Using Computerized Brain Fitness Program .
Zweisprachige Genies
Schließlich kommen wir zu einer ganz neuen, frischen Studie des Anfangs des Jahres: Ein französisch-amerikanisches Forscherteam hat gezeigt, dass zweisprachige Kinder im Vergleich zu einsprachigen Kindern zusätzliche Strategien anwenden, um ihre beiden Muttersprachen zu unterscheiden. So fanden die Wissenschaftler heraus, dass sie bereits ab dem siebten Monat dazu in der Lage sind, die zwei unterschiedlichen grammatikalischen Strukturen auseinander zu halten. Dazu achten sie auf die prosodischen Details ihrer beiden Sprachen. Prosodie entspricht den Merkmalen der gesprochenen Sprache und schließt z.B. Rhythmus, Aussprache und Intonation mit ein, wie. die Länge und Höhe der Töne.
Diese Studie, die in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, bringt nicht nur neue Elemente zum Spracherwerb, sie wirkt auch beruhigend: Paare, die ihre (zukünftigen) Kinder in einem zweisprachigen Umfeld erziehen werden, können ganz beruhigt sein, denn Ihre Sprösslinge werden keinerlei verwirrt werden!
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Quelle: http://www.mz-web.de/gesundheit/ernaehrungsstudie-zu-viel-zucker-essen-macht-dumm,20643030,17120562.html
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/315998.html
http://www.aponet.de/aktuelles/forschung/2012-11-senioren-lernen-ist-keine-frage-des-alters