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Die neuronale Verarbeitung von Humor

Ein gemütlicher Abend unter Freunden – und immer ist einer dabei, der alle zum Lachen bringt, der die lustigsten Witze erzählt und dem man gerne zuhört, weil man sicher sein kann, dass es etwas zum Lachen gibt. Möglicherweise sind Sie selbst der Spaßvogel, der Andere zum Lachen bringt. Doch was wissen wir über die neuronalen Prozesse, die an der Entstehung von Humor beteiligt sind? Welche Gehirnregionen werden benötigt, um ein guter Spaßvogel zu sein? Wissenschaftler haben diese Frage nun genauer untersucht.

Obwohl Humor eine spezifische Besonderheit des Menschen ist und die Erforschung des Humors zahlreiche Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns ermöglicht, wurde dieses „lustige“ Thema bislang nur wenig von Neurowissenschaftlern untersucht. US-amerikanische Wissenschaftler der University of Southern California haben nun die Prozesse der Entstehung von Witzen untersucht. Hierzu wurde das Gehirn von 14 auf Improvisation spezialisierten Schauspielern untersucht, während sich die Schauspieler humorvolle Situationen vorstellten.

Der Versuch wurde folgendermaßen durchgeführt: Den Schauspielern wurde eine Reihe von Bildern vorgelegt, auf denen Personen miteinander interagieren. Gleichzeitig wurde die Gehirnaktivität mittels Magnetresonanztomografie (MRT) aufgezeichnet. Im ersten Schritt sollten sich die Schauspieler in die gezeigten Situationen hineinversetzen, indem sie sich einen humorvollen Satz für eine der Personen auf dem Bild ausdachten. Zur Kontrolle sollten sie sich im zweiten Schritt einen banalen, nicht humoristischen Satz ausdenken. Nach jeder Runde wurden die Teilnehmer aufgefordert, die humoristische Qualität ihrer eigenen Improvisationen zu bewerten.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sich ein guter Witz durch eine Aktivierung der assoziativen Schläfenlappenregion (der seitlich unten gelegene Teil des Gehirns) sowie eine starke Aktivität des ventralen Striatums, also das hirneigene Belohnungssystem auszeichnet. Aus diesen Ergebnissen lässt sich schließen, dass eine humoristische Idee eine Aktivierung der assoziativ-semantischen Regionen erfordert, in denen widersprüchliche bzw. gegensätzliche Konzepte dauerhaft miteinander verknüpft sind.

In diesen Temporalregionen finden sich zahlreiche Opioidrezeptoren, darunter insbesondere ?-Rezeptoren, die eine wichtige Rolle bei der Entfaltung der euphorisierenden Wirkung dieser Stoffe spielt. Die Forscher konnten bestätigen, dass allein die Aktivierung dieser Regionen ausreicht, um ein Gefühl der Freude entstehen zu lassen. Im Rahmen humoristischer Situationen steigt dieses Gefühl bis zu einem Höchstwert an, was wir durch ein intensives positives Gefühl wahrnehmen – wir haben Spaß.

Interessanterweise werden bei der Entstehung und bei der Perzeption von Humor dieselben Gehirnregionen aktiviert. Die Aktivierung der Regionen erfolgt jedoch in umgekehrter Reihenfolge. Bei der Perzeption von Humor werden zuerst die assoziativen Schläfenlappenregionen aktiviert, die wir für das Verständnis eines Witzes benötigen. Anschließend tritt die Belohnung ein, die sich durch ein angenehmes Gefühl manifestiert – allerdings nur, wenn wir den Witz zuvor verstanden haben. Bei Humoristen läuft dieser Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab, d. h., das Gehirn eines Humoristen wartet auf eine Belohnung, nachdem es eine lustige Idee geschaffen hat.

Schauspieler haben demnach die besten Chancen, uns zum Lachen zu bringen, indem sie für ihre humoristischen Ideen auf Gegensätze und Widersprüche zurückgreifen.
Quelle: Amir, O., & Biederman, I. (2014). The Neural Genesis of a Joke. Poster presented at the Society for Neuroscience (SfN), Washington, DC.

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