Diese Website verwendet Cookies. Bitte prüfen Sie unsere Cookies-Informationsseite
Konfigurieren Alle annehmen

Empathie verstärkt das Schmerzempfinden

Was halten Sie davon: „Das Videospiel ‚Rock Band‘ fördert die zwischenmenschliche Annäherung.“ Oder davon: „Empathie führt dazu, dass wir Schmerzen stärker empfinden.“ Auf den ersten Blick zwei kuriose Aussagen. Es handelt sich jedoch um Tatsachen, die in sozialpsychologischen Studien nachgewiesen wurden. Mithilfe dieser Erkenntnisse ist es einer Gruppe von Wissenschaftlern nun gelungen, eine weitere Aussage zu treffen: Unsere Fähigkeit zu Empathie manifestiert sich nicht in Anwesenheit eines Unbekannten.

Zu diesen Erkenntnissen kamen die Wissenschaftler zunächst bei Versuchen mit Mäusen. Wird eine Maus einem Schmerzreiz ausgesetzt, empfindet die Maus den Schmerz in Anwesenheit eines bekannten Artgenossen (z. B. eines Käfigmitbewohners) stärker, als in Anwesenheit eines ihr unbekannten Artgenossen.

Natürlich stellten sich die Forscher daraufhin die Frage, ob dieser Effekt auch bei Menschen beobachtet werden kann. Um das herauszufinden, baten sie Studenten, sich einem Schmerzreiz auszusetzen, indem Sie ihren Arm in Eiswasser tauchen. Der Versuch wurde einmal im Beisein eines Fremden und einmal im Beisein eines Freundes durchgeführt. So wie die Maus empfanden auch die Studenten den Schmerz stärker, wenn sie ihn zusammen mit einem Bekannten erlebten.

In einem zweiten Versuch wurde dieser Effekt weiter untersucht. Dieses Mal sollten zwei einander fremde Studenten 15 Minuten lang das Videospiel „Rock Band“ zusammen spielen. Bei diesem Spiel geht es darum, mithilfe von Peripheriegeräten, die das Spielen von Musikinstrumenten wie Schlagzeug und Gitarre simulieren, eine virtuelle Musikgruppe zu bilden. Anschließend wurde der Eiswassertest im Beisein des jeweiligen Spielpartners erneut durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Studenten Empathie füreinander entwickelt hatten, denn der Schmerz wurde genauso stark empfunden wie zuvor in Anwesenheit eines Freundes.

Mit diesen Ergebnissen hatten die Forscher nicht gerechnet. „Auf den ersten Blick scheint es von Nachteil zu sein, Schmerzen im Beisein eines Freundes zu haben. In Wirklichkeit ist es jedoch ein Zeichen, dass Empathie zwischen zwei Menschen herrscht“, erklärt Mogil, einer der Co-Autoren der Studie. „Scheinbar reicht eine ausgelassene, gemeinsame Erfahrung wie das Spielen eines Videospiels aus, damit eine Person von einem ‚Fremden‘ zu einem ‚Freund‘ wird und wir so ein entsprechend hohes Mitgefühl empfinden. “

Diese für die Wissenschaft wichtigen Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der sozialen Mechanismen bei, die bei zwischenmenschlicher Interaktion stattfinden. Sie ermöglichen darüber hinaus ein besseres Verständnis psychischer Störungen, die mit einem Mangel an Empathie einhergehen, wie es bei bestimmten Arten von Autismus und Formen schwerer Persönlichkeitsstörungen der Fall ist.
Quelle: Martin L.J., Hathaway G., Isbester K., Mirali S., Acland E.L., Niederstrasser N., Slepian P.M., Trost Z., Bartz J.A., Sapolsky R.M., Sternberg W.F., Levitin D.J., Mogil J.S. Reducing Social Stress Elicits Emotional Contagion of Pain in Mouse and Human Strangers. Curr Biol., 2015 Feb 2;25(3):326-32. doi: 10.1016/j.cub.2014.11.028

Schließen
Identifikation

Bitte geben Sie Ihre Emailadresse ein:

LoadingBitte warten...
Schließen Login
Passwort vergessen

Bitte geben Sie die Emailadresse ein, die Sie für HAPPYneuron benutzen.
Anleitungen, um Ihr Passwort zu ändern, wird an diese Emailadresse geschickt.

LoadingSpeicherung der Daten...
Schließen
Login

Anscheinend haben Sie Ihr Passwort vergessen. Wollen Sie

Schließen
Kostenlose Anmeldung

Entdecken Sie 7 Tage kostenlos HAPPYneuron, mit dem Probezugang. Es bestehen keine weitere Verpflichtungen.

Type the characters you see in the picture below.

Reload security image
Captcha image
Allgemeinen Geschäftsbedingungen
Allgemeinen Geschäftsbedingungen
Schließen
Zum Newsletter
anmelden

Zum Newsletter anmelden

Bekommen Sie zweimal monatlich, kostenlos, die interessantesten Studien zum Thema Gehirn und unsere Angebote.