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Fördert frühkindliche Fürsorge die Entwicklung des Gehirns?

"Hör auf sie zu betüddeln!" "Lass ihn mal machen – er kommt schon zurecht!" Was, wenn man sein Kind jedoch ganz im Gegenteil ermutigen und bestärken sollte? Laut einer in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlichten Studie der Universität Washington weisen Kleinkinder, die von ihren Müttern bestärkt, gelobt und umhegt werden, ein für künftiges Erlernen und (späteres) Meistern stressiger Situationen besser strukturiertes Hirn auf. Inwieweit beeinflusst die mütterliche Fürsorge ab den ersten Lebensjahren die Hirnentwicklung des Kindes?

Die positive Wirkung mütterlicher Fürsorge in der frühkindlichen Phase beim Menschen wurde – bis auf wenige Langzeitstudien, die diesen Effekt nahelegen – noch nicht nachgewiesen (bei Tieren, insbesondere bei Ratten, hingegen schon). Ziel der von Joan L. Luby und seinen Kollegen der Abteilung für Psychiatrie, Psychologie, Neurowissenschaften und Radiologie durchgeführten Studie war es festzustellen, wie sich Fürsorge auf die anfängliche Entwicklung des Hippocampus auswirkt, und ob sie die Hirnentwicklung vom schulpflichtigen Alter bis zur frühen Adoleszenz beeinflusst. 127 Kinder im Schul- und Teenageralter nahmen an drei MRT-Untersuchungen teil.

Um den Fürsorge-Grad zu kategorisieren, beobachteten die Wissenschaftler die Mutter-Kind-Interaktion in einem konkreten Kontext: Während die Mutter sich auf eine Aufgabe konzentrieren sollte, musste das Kind (8 Minuten) warten, bevor es das ihm zuvor überreichte Geschenk aufmachen durfte. Die Mutter wurde je nach ihrer Fähigkeit, das leicht gestresste Kind (in der selbst gewählten, frustrierenden Situation) zu beruhigen und zu ermuntern, in die Kategorie "geringe Unterstützung", "mittlere Unterstützung" oder "große Unterstützung" eingeteilt. Im Schulalter erfolgte dann im Rahmen einer anderen "Stresssituation" (das Kind musste mit geschlossenen Augen und mithilfe des Elternteils, das die Teile sieht, ein Puzzle zusammensetzen) eine erneute Einteilung.

Was lässt sich anhand der Hirnscans erkennen? Die Wissenschaftler beobachteten, dass sich der Hippocampus bei den gehegten und gepflegten Kindern schneller entwickelte als bei den weniger umsorgten Kindern: Der Hippocampus wuchs bei der erstgenannten Gruppe doppelt so schnell! Darüber hinaus wurde der stärkste Einfluss mütterlicher Fürsorge bei Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren "gemessen". Im Schul- und im Teenageralter ist der Einfluss nicht mehr so stark.

Laut dem Kinderpsychiater Joan L. Luby liefern die Ergebnisse der Studie „den ersten Beweis für die langfristige Wirkung mütterlicher Fürsorge auf die Entwicklung des Hippocampus in der frühkindlichen Phase.“ Die gesteigerte Hirnplastizität der Kleinkinder würde bedeuten, dass Kinder in Hinblick auf ihre ersten Erfahrungen sensibler reagieren bzw. dafür empfänglicher sind. Nach Ansicht der Autoren ist es daher von zentraler Bedeutung, dass Kinder bis zum Schulalter ganz besondere Aufmerksamkeit und Bestätigung erfahren.
Quelle: Joan L. Luby et coll., « Preschool is a sensitive period for the influence of maternal support on the trajectory of hippocampal development », in PNAS, Ausgabe 113, Nr. 20, 17. Mai 2016.

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