Hat der Mond Auswirkungen auf den Schlaf, oder nicht?

Bisherige Studien zu diesem Thema lassen aufgrund der geringen Teilnehmerzahl keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu. In dieser neuen, am Max-Planck-Institut durchgeführten Studie wurden Schlafdaten von 1.265 Teilnehmern aus 2.097 Nächten ausgewertet. Die Schlussfolgerungen der Studie können somit als signifikant bewertet werden. Für die Studie wurde die elektrische Aktivität des Gehirns (Elektroenzephalogramm) der Teilnehmer während des Schlafs aufgezeichnet. Die Ergebnisse sind eindeutig: "Unsere Untersuchungen, die an einer hohen Anzahl an Teilnehmern und Nächten durchgeführt wurden, bestätigen die Ergebnisse aus vorherigen Studien nicht", so Martin Dresler, der als Neurowissenschaftler an der Studie mitgewirkt hat. "Wir konnten keinen statistisch belegbaren Zusammenhang zwischen menschlichem Schlaf und den Mondphasen aufzeigen", so Dresler weiter.
Die Wissenschaftler erklären darüber hinaus, warum ihre Studie zu den wenigen veröffentlichten Studien zählt, in denen kein Zusammenhang zwischen diesen beiden Elementen hergestellt werden konnte. Die Wissenschaftler stießen im Verlauf ihrer Studie auf mehrere Studien mit negativen Studienergebnissen (d. h., Studien, bei denen kein Einfluss des Mondes festgestellt werden konnte), die jedoch nicht publiziert wurden. Diese Studien umfassten Daten aus insgesamt mehr als 20.000 Nächten.
Um eine definitive Antwort auf die Frage zu erhalten, sind laut Dresler "ordnungsgemäß kontrollierte Studien mit hohen Teilnehmerzahlen erforderlich, die speziell auf die Untersuchung der Auswirkungen der Mondphasen auf den Schlaf ausgerichtet sind".
Quelle: Dresler et al. Lunar cycle effects on sleep and the file drawer problem. Current Biology, 2014 ; 24(12):R549. Doi : 10.1016/j.cub.2014.05.017