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Sie sind sicherlich extrovertierter als Sie bislang dachten

Dachten Sie auch, dass Ihre Freunde beliebter sind als Sie? In der Sozialpsychologie wird diese Behauptung durch Statistiken bestätigt. Seltsam, denn dies bedeutet folglich, dass in einer Gruppe aus Freunden jeder weniger beliebt ist als die anderen. Es handelt sich in der Tat um ein bekanntes Paradoxon in diesem Bereich: um das Freundschaftsparadoxon, das ziemlich einfach erklärt werden kann.

Daniel C. Feiler und Adam M. Kleinbaum, beide Mitglieder der Tuck Business School am Dartmouth College in den USA, haben den Semesterbeginn in einer MBA-Klasse (Masterstudiengang in Betriebswirtschaft) genutzt, um ihre Studien durchzuführen. Der erste der beiden Forscher beschäftigt sich mit der Entwicklung sozialer Bindungen, während sich der zweite auf die Untersuchung des Verhaltens und der Art und Weise spezialisiert, wie sich die Stichprobenverzerrung auf die Entscheidungsfindung auswirkt. Zusammen wollten sie bestimmen, in welchem Umfang unsere Wahrnehmung von sozialen Normen durch die Verzerrungen der Stichprobe geändert werden kann, die in unserem sozialen Umfeld vorhanden ist.

An der Studie, die in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht wurde, nahmen 284 Studierende teil. Dabei wurde untersucht, auf welche Weise sich Freundschaftsnetzwerke unter den Studierenden zu Semesterbeginn bilden. Den Studierenden wurden zwei Umfragen vorgelegt, eine fünf Wochen nach Semesterbeginn und die zweite nach elf Wochen. Diese Fragebögen enthielten eine Tabelle, in der die Teilnehmer die Personen angeben mussten, mit denen sie Umgang hatten. Dazu kam ein Persönlichkeitstest, um die Charakterzüge und insbesondere das Ausmaß an Extraversion der Teilnehmer zu bewerten.

D. Feiler äußert sich dazu wie folgt: „Wenn Sie extrovertierter sind, ist es somit möglich, dass Sie eine falsche Vorstellung vom Ausmaß der Extraversion der Bevölkerung im Allgemeinen haben. Wenn Sie sehr introvertiert sind, haben Sie davon möglicherweise einen sehr genauen Eindruck.“ Die Analysen der erhaltenen Ergebnisse ermöglichten es den Forschern, zwei Schlüsselfaktoren bei der Bildung von sozialen Gruppen festzustellen. Der erste Faktor ist der Umfang der Extraversion jedes Einzelnen: Extrovertierte Personen suchen stärker nach Kontakt und besitzen mehr Möglichkeiten, um soziale Bindungen zu knüpfen. Der zweite Faktor ist die Tatsache, dass wir uns zu Personen hingezogen fühlen, die uns ähneln, in diesem Fall Personen mit demselben Grad an Extraversion. So haben extrovertierte Menschen eine Tendenz, mehr Freunde mit einem ähnlichen Grad an Extraversion aufzuweisen. Deshalb sind sie in sozialen Gruppen übermäßig vertreten. Jede soziale Gruppe ist somit extrovertierter als die Gesamtbevölkerung, was zu einer Verzerrung bei der Interpretation führt, wenn Sie ebenfalls extrovertiert sind.

Im Gegensatz dazu haben introvertierte Menschen eine genauere Vorstellung von der Gesamtheit der Bevölkerung, da sie dem Freundschaftsparadoxon in beträchtlich geringerem Umfang unterliegen. Dennoch verfügt laut Autoren der Studie nur ein Prozent der Bevölkerung über ein sehr repräsentatives Netzwerk, wobei es sich um die introvertiertesten Personen handelt. Tatsächlich gilt, dass sich gemeinsam mit dem Ausmaß der Extraversion Ihre Sicht der sozialen Normen von der Realität entfernt.

„Eine der grundlegenden Hypothesen der Psychologie besteht darin, dass unsere eigenen Definitionen der sozialen Normen auf Personen beruhen, mit denen wir interagieren. Wenn dies der Fall ist, müssen wir berücksichtigen, dass unser soziales Netzwerk eine verzerrte Stichprobe darstellt.“

Daher fühlt sich eine große Anzahl an Personen wahrscheinlich weniger extrovertiert als sie tatsächlich sind.
Quelle: Feiler D.C., Kleinbaum A. M. Popularity, Similarity, and the Network Extraversion Bias. Psychol Sci. 2015 May;26(5):593-603. doi: 10.1177/0956797615569580.

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