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Haben Hunde persönliche Erinnerungen?

Menschen haben die Fähigkeit, sich an Dinge und Ereignisse (mit Datum, Ort und empfundenen Gefühlen) zu erinnern; dies nennt man episodisches Gedächtnis. Ein Team von Wissenschaftlern vom ethnologischen Institut der Universität Eötvös Loránd (Budapest, Ungarn) wollte herausfinden, ob Hunde wie wir Menschen über diese Art von Gedächtnis verfügen. Wie aber kann man bei Tieren nachweisen, dass sie persönliche Erinnerungen haben, wenn man sie nicht „fragen“ kann? Die Forscher haben dafür eine Lösung gefunden: das Do as I do („Mach‘s nach“).

Zunächst mag es erstaunlich erscheinen, dass Wissenschaftler es für sinnvoll hielten, zu beweisen, dass Hunde geistig in der Zeit reisen können und sich an bestimmte Ereignisse erinnern können. Allein schon ihr Verhalten scheint dafür zu sprechen, dass sie über diese Fähigkeit verfügen, so vermeiden sie es beispielsweise, auf Erkundungstour in Nachbars Garten zu gehen, weil sie sich daran erinnern, dass sie dort von einem Artgenossen schon mehr als eisig empfangen worden sind. Liegt der Grund für diese Ängstlichkeit aber nicht eher in einem Gedächtnis für lebensnotwendige Tatsachen und Regeln begründet, also im semantischen Gedächtnis?

Mithilfe des „Do as I do“-Tests haben Claudia Fugazza und ihre Kollegen versucht, bei Hunden ein episodisches Gedächtnis nachzuweisen, zumindest bei den 17 Exemplaren, die sie für ihr Experiment gewinnen konnten. Sie wurden darin trainiert, eine Person bei bestimmten Handlungen zu beobachten, und mussten diese im Anschluss auf Befehl (Do it!, „Mach's nach!“) genauso ausführen . Zu den Aufgaben gehörte zum Beispiel aufrecht auf einem Tisch zu stehen, über Hindernisse zu springen, sich auf einen Stuhl zu setzen oder die Hand (bzw. die Pfote) auf einen Regenschirm zu legen. Da den Forschern bewusst war, dass dieses Training alleine nicht ausreichen würde, um nachzuweisen, dass die Hunde für das Nachmachen der Aktionen auf ihr episodisches Gedächtnis zurückgreifen, ließen sie einen zweiten Testteil folgen. Bei diesem sollte gezeigt werden, dass Hunde die Fähigkeit besitzen, sich an ein Ereignis zu erinnern, ohne dass ihnen bewusst ist, dass man von ihnen erwarten würde, dass sie sich daran erinnern (wie es im ersten Teil des Tests der Fall war).

Um diese unerwartete Erinnerung abzurufen, brachten die Forscher den Hunden bei, sich hinzulegen, wenn sie einer Person beim Durchführen einer Aktion zugesehen hatten, egal worum es sich bei dieser Aktion gehandelt hatte. Bei einem der oben genannten Beispiele musste sich der Hund also, wenn jemand seine Hand auf einen Regenschirm gelegt hatte, hinlegen und durfte sich nicht bewegen. Manchmal allerdings überraschten die Forscher ihn und gaben den Befehl „Do it!“ . In diesem Fall führte der Hund den Befehl nach einer kurzen Wartezeit aus. Den Wissenschaftlern zufolge beweist diese Art der Reaktion, dass die Hunde in der Lage sind, sich daran zu erinnern, was eine Person gemacht hat, obwohl sie keinen Grund zu der Annahme gehabt hatten, dass sie sich daran erinnern sollten. In der Studie, die in Current Biology erschienen ist, wird besonders hervorgehoben, dass die Hunde sich an Ereignisse erinnerten, die sie zuvor nicht durchgeführt, sondern ausschließlich beobachtet hatten. Den Autoren zufolge ist dies der Beweis dafür, dass sie ihr episodisches Gedächtnis aktivierten. Die Tests, bei denen die Hunde unerwarteterweise den Befehl zum Nachmachen erhielten, fanden übrigens nach einer Minute bzw. einer Stunde statt; die Ergebnisse scheinen aber darauf hinzudeuten, dass die Erinnerung danach und sogar innerhalb dieses Zeitraums verblasst.

Zusammenfassend sind die Wissenschaftler der Meinung, dass ihr Vorgehen auch im Hinblick darauf, ob Hunde eine Vorstellung von sich selbst haben, interessant ist.
Quelle: Claudia Fugarra, Akos Pogany, Adam Miklosi, Recall of Others’ Actions after Incidental Encoding Reveals Episodic-like Memory in Dogs, in Current Biology, n°26, Dez. 2016.

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