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Lässt sich Computerspielabhängigkeit am Gehirn erkennen?

Allzu langes und regelmäßiges Spielen im Internet kann sich auf vielseitige und umfassende Weise sowohl positiv als auch negativ auf das Gehirn auswirken. Die Ergebnisse einer neuen in Addiction Biology am 21. Dezember 2015 im Internet veröffentlichten Studie zeigen, dass das Gehirn von computerspielabhängigen Jugendlichen Veränderungen aufweist. Was passiert im Gehirn eines „Zockers“?

Bisher herrscht kein Konsens hinsichtlich der Hauptauswirkungen von Videospielen auf die Entwicklung des Gehirns oder auf psychiatrische Komorbidität, d.h. das Auftreten von damit in Zusammenhang stehenden Störungen. Für diese Studie (ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der School of Medicine der Universität Utah und der Universität Chung-Ang in Südkorea) haben Forscher bei 78 Jungen zwischen 10 und 19 Jahren, bei denen eine Computerabhängigkeit (IGD = Internet Gaming Disorder) diagnostiziert wurde und die in Behandlung sind, eine MRT (Magnetresonanztomographie) durchgeführt. Diese Aufnahmen wurden mit denen von 73 Jungen ohne IGD-Diagnose verglichen. Das Forscherteam untersuchte die Aktivität in 25 Paaren von Hirnregionen.

Bei computerspielabhängigen Jugendlichen weisen die Ergebnisse eine Hyperkonnektivität zwischen verschiedenen zerebralen Netzwerken auf, die das Seh- und Hörvermögen betreffen. In sieben Paaren von Hirnregionen wurden erhöhte funktionelle Korrelationen präzise abgebildet. Davon ausgehend sind diese Jugendlichen möglicherweise besser in der Lage, ihr Salienz-Netzwerk (zur Auswahl maßgeblicher Reize) zu koordinieren, um ihr Seh- oder Hörvermögen verstärkt auf den Bewegungssinn abzustimmen, weil sie sich auf die neuen und wichtigen Informationen konzentrieren. Was bedeutet das konkret? Diese Hyperkonnektivität kann dazu führen, dass ein Spieler schneller auf einen gegnerischen Angreifer oder aber in der realen Welt rascher auf eine unbekannte Stimme in einem überfüllten Raum reagiert. Um jedoch feststellen zu können, ob männliche Jugendliche mit Veränderungen am Gehirn bei Tests zur Leistungsfähigkeit tatsächlich besser abschneiden, bedarf es zusätzlicher Studien.

Demnach mögen diese funktionellen Korrelationen, die im Gehirn der computerspielabhängigen Jungen deutlicher ausfallen als im Gehirn der Jungen ohne Störungen, durchaus vorteilhaft erscheinen. Jedoch laut Jeffrey Anderson, Professor für Neuroradiologie und Co-Autor der Studie, „können diese positiven Veränderungen untrennbar mit einhergehenden Problemen verbunden sein.“ Die computerspielabhängigen Probanden wiesen verglichen mit der Kontrollgruppe eine überdurchschnittliche Verbindung zwischen dem dorsolateralen präfrontalen Cortex und dem temporoparietalen Übergang auf. Und eben dies könne für leichtere Ablenkbarkeit sorgen und die Impulskontrolle beeinträchtigen. Bei Patienten mit neuropsychiatrischen Störungen wie Schizophrenie oder Autismus ließe sich genau diese Veränderung beobachten. Der gegenwärtige Forschungsstand lässt jedoch noch keine eindeutige Aussage darüber zu, ob sich Menschen mit dieser Gehirnbeschaffenheit zu Videospielen hingezogen fühlen oder aber, ob diese Videospiele neurologische Veränderungen bewirken.

Es sei angemerkt, dass die Teilnehmer dieser Studie in Nordkorea untersucht worden sind, wo Videospiele im Alltag junger Menschen eine sehr wichtige Rolle einnehmen. Die Regierung unterstützt im Übrigen viele Studien aus der Suchtforschung.
Quelle: Doug Hyun Han, Sun Mi Kim, Sujin Bae, Perry F. Renshaw, Jeffrey S. Anderson. Brain connectivity and psychiatric comorbidity in adolescents with Internet gaming disorder. Addiction Biology, Dez. 2015

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