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Sinnesstimulationen in der Rehabilitation von Komapatienten

Die Ärztin Karin Diserens stieß die Gründung eines einzigartigen Bereichs in der Universitätsklinik des Kantons Waadt (Schweiz) an: der Abteilung für akute Neuro-Rehabilitation, die auf die Stimulation von aus dem Koma erwachenden Patienten spezialisiert ist. Das Zentrum führt seit der Gründung 2011 neurosensorische Therapien durch. Bestimmte Patienten im Koma geben bei Kontakt mit Wasser, Gerüchen und anderen Elementen Lebenszeichen von sich. Wie arbeitet das Team von Karin Diserens, dieser wenig konventionellen Neurologin?

Im Sommer 2014 richtete die ganze Welt ihre Aufmerksamkeit auf die Abteilung für akute Neuro-Rehabilitation, denn damals nahm sie ihren berühmtesten Patienten auf: Michael Schumacher. Der Formel-1-Champion (der bei einem Skiunfall schwere Verletzungen erlitt) wurde dort von einem Team aus Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und spezialisierten Krankenpflegern behandelt.

Mit den Fortschritten im Neuroimaging, mit dem sich der Bewusstseinszustand von Komapatienten bestimmten lässt, hat sich diese interdisziplinäre Abteilung auf die Erkennung kleinster Anzeichen von Gehirnaktivität spezialisiert. Karin Diserens erläutert dazu in einem Interview für die Zeitung 24 heures: „Die Patienten liegen nicht unbedingt im Koma, auch wenn man den Eindruck hat.“ Angesichts der Tatsache, dass 40 % der Diagnosen „vegetativer Zustand“ falsch sind, geht es dabei nicht um wenig. Damit ist es äußerst wichtig, dass ab Einlieferung des Patienten in die Abteilung keine Bewusstseinsregung verpasst wird.

Dieser untypischen Neurologin ist jedoch nicht nur die Bewertung wichtig. Sie möchte, dass sich die Abteilung auf die Behandlung, die Neuro-Rehabilitation konzentriert, insbesondere mithilfe der Sinne. Es konnten bereits einige Erfolge verzeichnet werden: Eine Patientin (die inzwischen wieder laufen kann) zeigte beim Kontakt mit ihrem Hund Gefühle, eine andere rief beim Kontakt mit Wasser aus: „Das ist kalt!“

Karin Diserens ist überzeugt, dass die frühzeitige Mobilisierung einen therapeutischen Nutzen hat. Dazu muss sie gegen einige althergebrachte medizinische Überzeugungen verstoßen. Beispielsweise die Überzeugung, der zufolge Patienten in der Aufwachphase liegen sollten und nicht zu schnell in eine vertikale Position gebracht werden dürfen, weil dies in jedem Fall für sie gefährlich wäre. Im Zentrum von Karin Diserens dagegen ist es mithilfe eines Roboters doch möglich und sinnvoll, die Patienten in die Vertikale zu bringen.

Vor einem Jahr wurde ein Therapiegarten entwickelt, auf dessen Erfolge der Leiter der neurowissenschaftlichen Abteilung im August 2015 hinwies. Dies belegt den Nutzen der neurosensorischen Therapie bei der Stimulation der Patienten und der Wiederherstellung ihrer kommunikativen Fähigkeiten. Die Besonderheiten der Schädigungen, aber auch die Vorlieben der Person müssen dabei in die Behandlung einbezogen werden. Ist die Person ein Naturliebhaber? Mag sie Musik? Malerei? Fußball? Und so weiter.

Bisher haben 90 Patienten die Abteilung für akute Neuro-Rehabilitation durchlaufen, und Karin Diserens möchte nun ein Netzwerk für den Erfahrungsaustausch mit anderen Universitätskliniken aufbauen.
Quelle: Marie Nicollier, Une voix pour les patients dans le coma, 24 heures, Artikel veröffentlicht am 18.04.2016.

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