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Warum schließen wir beim Küssen die Augen?

Es ist allgemein bekannt, dass die sensorische Vielseitigkeit auch Grenzen hat. So ist es zum Beispiel nicht leicht, sich gleichzeitig auf eine Aufgabe zu konzentrieren, die den Sehsinn beansprucht, und eine andere, die den Gehörsinn anstrengt. Weit weniger erforscht wurde hingegen die Möglichkeit ähnlicher Wirkungen, wenn es sich um Berührungen, also taktile Empfindungen, handelt. Durch diese Studie können Sie erfahren, warum ein Kuss mit geschlossen Augen bei Weitem bevorzugt wird...

Die taktile Modalität wird manchmal als „primitiver“ als die visuelle oder auditive angesehen, (die taktile Information informiert direkt, während die visuellen und auditiven Reize einen Identifikationsprozess erfordern), was nahelegt, dass die taktile Wahrnehmung weniger für Aufmerksamkeitsprobleme anfällig ist als die beiden anderen Sinne.

Die Psychologen der Royal Holloway Universität (London) haben daher eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, ob die gleichzeitige Konzentration auf eine Aufgabe, die die visuelle oder auditive Wahrnehmung beansprucht, die taktile Sensibilität beeinträchtigen könnte; weiterhin wurde gefragt, ob ein zunehmender Schwierigkeitsgrad der aufmerksamkeitserfordernden Aufgabe die taktile Wahrnehmung mindern könnte. Um dies zu überprüfen, haben die Forscher 16 Teilnehmer (18–36 Jahre; Durchschnitt= 21 Jahre) einem Experiment unterzogen: diese sollten – nein, sich nicht küssen! – sondern folgende Doppelaufgabe ausführen: unter sechs Buchstaben, die vor ihren Augen vorbeizogen, zwei identifizieren und gleichzeitig signalisieren, ob sie einen kurzen taktilen Stimulus durch einen in der Hand gehaltenen vibrierenden Gegenstand wahrgenommen hatten oder nicht.

Die Ergebnisse dieses Experiments, veröffentlicht im Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, zeigen, dass die sensorische Polyvalenz Grenzen hat, denn die sensorische Wahrnehmung der Vibrationen nahm ab, je komplexer die den Teilnehmern gestellte Spotting-Aufgabe wurde.

Die Studie von S. Murphy und P. Dalton konzentrierte sich natürlich nicht speziell auf das Küssen, aber anlässlich eines Interviews durch den Medical Daily sagte P. Dalton, dass das Experiment aufgezeigt habe, dass die Konzentration auf eine anspruchsvollere visuelle Aufgabe der Personen zu einer geringeren Empfindung der taktilen Stimuli führt. Daher könnte die schwächere Beanspruchung des Sehsinnes (zum Beispiel, indem man die Augen schließt) das taktile Bewusstsein verbessern; das könnte durchaus einer der Gründe sein, warum ein Liebespaar sich lieber mit geschlossenen Augen küsst. In Bezug auf das Küssen legt diese Studie durchaus nahe, dass wir auf die dadurch hervorgerufenen Empfindungen und Gefühle weit weniger aufmerksam reagieren würden, wenn wir es mit offenen Augen täten.

Dieses Phänomen kann übrigens auch erklären, warum wir nicht merken, wenn ein Taschendieb unsere Brieftasche klaut. Während wir mit einer visuellen Aufgabe (zum Beispiel, unseren Weg zu suchen) beschäftigt sind, sind wir im taktilen Bereich weniger wahrnehmungsfähig.
Quelle: Murphy S., Dalton P. Out of Touch? Visuel charge Induit Inattentional Engourdissement. Journal of Experimental Psychology, 14-03-2016.

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