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Wie beeinflusst unsere eigene Stimme unsere Gefühle?

Stellen Sie sich eine Anwendung vor, die in der Lage ist, das emotionale Klangbild Ihrer Stimme zu ändern, damit Sie glücklicher werden … streng genommen existiert so eine Vorrichtung bereits! Sie wurde von den Forschern des CNRS und von Universitäten in Japan, Schweden und Frankreich entwickelt. Ihre Studie zeigt, dass unser Gehirn unsere Stimmung in Abhängigkeit vom Tonfall unserer eigenen Stimme anpasst. Wie kann eine bewusste Änderung des Tonfalls unseren Gefühlszustand verändern?

Wir sind in der Lage, den Ausdruck unserer Gefühle zu kontrollieren und zu steuern, beispielsweise, wenn wir vorgeben, durch ein Ereignis nicht betroffen zu sein. Hier haben die Studien die Grenzen zwischen den kognitiven und emotionalen Prozessen durchlässig gemacht. Laut J-J. Aucouturier, dem Hauptautor dieser Studie, „müssten wir somit in der Lage sein, emotionale Fehler zu begehen, diese zu entdecken und zu korrigieren“. Um nun aber zu bestimmen, in welchem Umfang sich Menschen ihrer eigenen emotionalen Botschaften bewusst sind, ist der Stimmausdruck wohl am besten geeignet. Tatsächlich existieren die Sprachsignale zwischen dem Moment, in dem ich spreche, und dem Moment, in dem ich meine eigene Stimme wahrnehme, für einen kurzen Zeitraum außerhalb der sensorischen Kreisläufe des Organismus. Dies bedeutet, dass es möglich wäre, ein Sprachsignal zu erfassen und dessen emotionalen Ausdruck zu modifizieren, um das Signal wieder an den Sprecher zurück zu übermitteln. Würde der Sprecher in diesem Fall die Manipulation bemerken? Unter diesem Gesichtspunkt hatten J-J. Aucouturier vom IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique) und seine Kollegen die Idee, eine digitale Audio-Plattform zu schaffen, um die Mechanismen zu untersuchen, die bei der Produktion von Sprachemotionen wirksam sind.

In dieser ersten Studie, die in PNAS (Proceedings of the National Academy of Science) veröffentlicht wurde, ging es für die Teilnehmer darum, einen kurzen Text laut vorzulesen (einen Auszug aus The Second Bakery Attack von Haruki Murakami, der ins Französische übersetzt wurde), wobei sie in einem Kopfhörer den Ton ihrer Stimme hörten, die aber ohne ihr Wissen leicht verändert wurde, um dadurch fröhlicher, trauriger oder verängstigter zu wirken. Wie haben die Forscher die Stimmen in emotionaler Hinsicht verändert? Es ist bekannt, dass der Tonfall bei Freude durch die Erhöhung der Stimmhöhe um einen Drittel- oder Viertelton gegenüber der Grundfrequenz reproduziert werden kann, wenn gleichzeitig die ersten Silben von Wörtern stärker betont werden. Im Gegensatz dazu kann durch die Absenkung der Tonhöhe und das Verwischen der Wortenden künstlich ein Eindruck von Traurigkeit erzeugt werden. Dank Algorithmen für die Aufbereitung des digitalen Audiosignals konnten somit die Stimmen der verschiedenen Teilnehmer modifiziert werden.

Für diese Untersuchung haben 112 Teilnehmer (92 Frauen, Durchschnittsalter: 20,1) auf eine Reihe von Fragen geantwortet, um bestimmen zu können, ob sie bewusst die Manipulationen an ihrer Stimme festgestellt haben. 90 andere Teilnehmer (alle Frauen, Durchschnittsalter: 21) haben ihren Gefühlszustand sowohl vor als auch nach der Leseaufgabe mitgeteilt. Ihre Antworten wurden nach Gefühlen (glücklich, optimistisch und traurig) und Anspannung (durcheinander, ängstlich und entspannt) gruppiert. Die Ergebnisse zeigen, dass in dem Moment, in dem die Teilnehmer ihre Stimme hören, sich ihr Gefühlszustand im Sinne der vorgenommenen Modifikation ändert (glücklich, traurig oder verängstigt) und, dass sie (in der sehr großen Mehrheit) die Modifikation ihrer Stimme nicht bemerken. Die Studie zeigt, dass „das Gehirn automatisch den Klang unserer eigenen Stimme verarbeitet, ohne dass wir uns dessen bewusst sind, um uns über unseren Gefühlszustand zu informieren“, erklärt J-J. Aucouturier.

Konkret bedeutet dies, dass es möglich ist, die Gefühlszustände durch Ermitteln der Merkmale einer Stimme zu beeinflussen, wobei diese folglich korrigiert werden muss, um im Gehirn (und im Körper) eine Stimmungsänderung auszulösen. Nach Meinung von K. Watanabe, einem der Co-Autoren der Studie, könnte die Plattform zu therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Wenn Sie dieses „Werkzeug“ selbst testen möchten, rufen Sie die folgende Adresse auf: http://cream.ircam.fr/?p=44 ; es ist kostenlos!
Quelle: J-J Aucouturier und andere, Covert digital manipulation of vocal emotion alter speakers' emotional states in a congruent direction, PNAS, Januar 2016.

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