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Wie Sie überzeugender lügen - unglaublich, aber wahr

Bevor Sie Ihrem Chef sagen, wie sehr Sie ihn und die unglaubliche Chance, für ihn zu arbeiten, schätzen, trinken Sie viel Wasser und verkneifen Sie sich in der Stunde vorher den Gang zur Toilette. Das Ergebnis: Er wird ihnen eher glauben! Wenn wir ein dringendes Bedürfnis haben, fällt es uns schwer, uns auf etwas anderes zu konzentrieren – das weiß jeder! Eine kürzlich von US-Psychologen durchgeführte Studie hat einen interessanten Nebeneffekt nachgewiesen: Wer seinen Harndrang unterdrückt, lügt überzeugender! Doch welche Verbindung besteht zwischen unserer Blase und der Kunst des Lügens? Warum lügen wir mit voller Blase überzeugender? Bericht über eine Studie von öffentlichem Interesse.

Unser gesellschaftliches Zusammenleben beruht teilweise auf unserer Fähigkeit, unseren Bedürfnissen oder Instinkten nicht nachzugeben, sondern – ganz im Gegenteil – verschiedene Gedanken, Empfindungen und Verhaltensweisen zu unterdrücken. Diese sozialen Hemmungen (die Selbstkontrolle) sind in erster Linie rechts unten in unserer vorderen Hirnrinde (Cortex) angesiedelt. Verschiedene von kognitiven Psychologen durchgeführte Studien haben eine Zunahme der Aktivität in dieser Gehirnregion festgestellt, wenn wir lügen. Lügen erfordert größere geistige Anstrengungen als die Wahrheit zu sagen, weil wir automatische Gedanken (in Verbindung mit der Wahrheit) unterdrücken und zugleich unser eigenes Verhalten und dasjenige unseres Gesprächspartners beobachten müssen.

Anfang dieses Jahrtausends durchgeführte Versuche deuten darauf hin, dass eine motorische Hemmung (die Unterdrückung des Harndrangs beispielsweise) eine emotionale Hemmung verstärken kann. Ein Team um Iris Blandon-Gitlin von der California State University hat kürzlich eine Studie über die Verbindung zwischen Harndrang und Hemmungen durchgeführt, die in Consciousness and Cognition veröffentlicht wurde. Kurz zusammengefasst sah der Versuchsaufbau etwa so aus:

Elf Teilnehmer wurden aufgefordert, fünf große Gläser Wasser (700 ml) zu trinken, und elf weitere sollten fünf kleine Schlucke (50 ml) trinken. 45 Minuten später wurden ihnen Fragen gestellt. Die Fragen bezogen sich auf gesellschaftliche und moralische Fragen (insbesondere auf die Todesstrafe, Waffenkontrolle und die Rechte von Homosexuellen). Die Wissenschaftler wählten zwei Themen aus, zu denen jeder der Befragten nachdrücklich eine Meinung vertrat. In Bezug auf diese Themen mussten sie lügen oder die Wahrheit sagen. Alle Teilnehmer wurden gefilmt, während sie antworteten, um in ihrem Verhalten Indizien dafür zu festzustellen, dass sie lügen. Zwei Beobachtungssitzungen ergaben jeweils dieselben Ergebnisse: Bei den Lügnern, die dringend ihre Blase entleeren mussten, waren weniger Verhaltensindizien für Lügen, eine stärkere kognitive Kontrolle sowie längere und komplexere Berichte festzustellen. Lügner mit voller Blase schienen selbstbewusster, spontaner und ehrlicher als Lügner mit leerer Blase. Der Versuch zeigte, dass es bei Teilnehmern mit voller Blase schwieriger war, die Täuschung zu erkennen, als bei Teilnehmern, die ihren Harndrang nicht unterdrücken mussten.

Natürlich ist die Anzahl der Teilnehmer an dem Versuch zu gering, um das, was die Psychologen als „Kontrolle der Blase“ (ISE: inhibitory spillover effect) bezeichnen, schon als wissenschaftliche Tatsache zu bezeichnen. Dies gilt insbesondere für die Aussage, dass durch unsere Bemühungen, den Harndrang zu unterdrücken, unsere Kontrolle sozialer Hemmungen und die Effizienz unserer Lügen verbessert wird.

Trotz dieser wissenschaftlichen Vorsichtsmaßnahme werden sich einige Berufsfelder wohl näher mit diesen Studien auseinandersetzen …
Quelle: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1053810015300301

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